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Heute: Stolpern!

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 haben Nationalsozialisten in Deutschland Synagogen in Brand gesteckt, jüdische Geschäfte und Wohnungen zerstört und Jüdinnen und Juden in Konzentrationslager verschleppt. Die systematische Verfolgung begann.

Unsere Aufgabe heute ist, dieses Grauen nicht zu vergessen. Vergesst die Opfer nicht, say their names!

Darum verlegt Gunter Demnig Stolpersteine vor den Häusern, in denen damals Jüdinnen und Juden wohnten.

Damit wir aus unserem geschichtsvergessenen Alltagstrott ins Stolpern geraten, voll Scham über das, was Deutsche ihren Nachbarn angetan haben.

Der Aachener Bischof Klaus Hemmerle hat am 9. November 1988 diese Scham in Worte gefasst:

Man hat meinem Gott das Haus angezündet
— und die Meinen haben es getan.
Man hat es denen weggenommen,
die mir den Namen meines Gottes schenkten
— und die Meinen haben es getan.
Man hat ihnen ihr eigenes Haus weggenommen
— und die Meinen haben es getan.
Man hat ihnen ihr Hab und Gut, ihre Ehre,
ihren Namen weggenommen
— und die Meinen haben es getan.
Man hat ihnen das Leben weggenommen
— und die Meinen haben es getan.
Die den Namen desselben Gottes anrufen,
haben dazu geschwiegen
— ja, die Meinen haben es getan.

Man sagt: Vergessen wir′s und Schluß damit.
Das Vergessene kommt unversehens, unerkannt zurück.
Wie soll Schluß sein mit dem, was man vergißt?
Soll ich sagen: Die Meinen waren es, nicht ich?
— Nein, die Meinen haben so getan.
Was soll ich sagen?
Gott sei mir gnädig!
Was soll ich sagen?
Bewahre in mir Deinen Namen, bewahre in mir ihren Namen,
bewahre in mir ihr Gedenken, bewahre in mir meine Scham:
Gott, sei mir gnädig.



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